28 Apr 2014

Givet – Guerilla Paintball

Das Givet Event steht ja vor der Tür, weshalb ich mal meinen Bericht vom letzten Jahr wieder heraus gekramt habe.

Um denjenigen, die nach Givet fahren etwas Vorfreude zu bescheren und denen die sich noch nicht entschlossen haben vielleicht den letzten Rucker zu geben.
Das folgende hat sich letztes Jahr in Givet zugetragen:

Vor Ort waren von den Bekannten Gesichtern die:
Schwarze Garde mit fünf Leuten
RS-Ops mit zwei Leuten
HIR79 mit drei Leuten
Kurt Krämer(Team Tactics Media)
und meine Wenigkeit.

Manche sind ja von Tim Barnet bzw. Shoreline bei der TCUK 2013 ziemlich enttäuscht gewesen. Vorneweg muss gesagt werden, dass es kein Shoreline Event war sondern eine „Privatveranstaltung“ von Tim und Al – ein Guerilla Event.

Guerilla Event heißt, Tim und Al spielen wie sie es gerne tun und laden andere die auch gerne so spielen dazu ein. Es gibt außer einem Spielfeld, Spielablauf, Luft, Paint und Funkgerät nichts.
Keine Toiletten, kein Techstand, keine Unterkunft, keine Marshalls und keine Beschwerdestelle (Tim: I am Player as you are, so if you don´t like something, i don´t give a fuck, this is Guerilla).

Trotz das angekündigt worden ist, dass es nichts gibt gab es einen großen Raum als Staging Area in den alle vier Fraktionen mit 120 Man gepasst haben. Es gab zwei Dixis, die ausgereicht haben.

Wir waren bereits am Freitag (kein Spieltag) um halb fünf vor Ort. Wir konnten uns bereits Registrieren und unser Zeug abholen. Im Paket war ein Fraction Shirt (grün) dabei, ein echt gutes Funkgerät mit Ohrhörer, die Paintkarten die man vorbestellt hatte und anderes was man eventuell vorbestellt hatte, zweites T-Shirt, Valken Zeug oder Rauchgranaten.

Man konnte schon mal einen Teil des Feldes begehen. Allerdings hat sich das auf das Combatvillage beschränkt da die „Vorsicht Todesgefahr“ Schilder einen schon abgeschreckt haben.

Wir sind dann ins 20 Minuten entfernte Feriendorf gefahren um uns erst mal einzurichten. Für den Abend haben wir uns in Givet mit den HIR79 Jungs zum Essen getroffen.

Für den Spieltag war von Tim die Ansage, dass das Tor in die Anlage nur von 7.00 Uhr bis 7.15 Uhr offen sein wird. Jeder der zu spät kommt darf nicht mehr rein und kann dann heim fahren. Ganz so war es dann auch nicht aber es hat dazu geführt, das pünktlich um 9 Uhr das Spiel begann.

Die vier Fraktionen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und Ihren Anführern und Squatleadern zugeteilt. Wir waren in der Grünen Fraktion Nummer 3.

Die Fraktion 1 und 2 waren am ersten Tag die Verteidiger, 3 und 4 die Angreifer.
Unsere Aufgabe war es den Graben durch Abseilen aus 20 Metern Höhe zu betreten und sich vor der ersten Ecke zu sammeln. Hierzu ging es erst mal durch einen beeindruckenden Parcours durch die Festung und über die ersten Wälle hin zum Abseilpunkt. Noch alles mit Laufsocke und ohne Maske. Dabei wurde ziemlich aufs Tempo gedrückt: „Napoleon didn´t make it in 6 Months i want you to make it by lunch time, move your fucking ass“.
Ich glaube Tim kann keinen Satz ohne das F-Wort bilden.

Angekommen hat man die Wahl zwischen MADMAN, runter gelassen werden oder die Wand runter laufen.
Madman heißt Absprung und nach ein paar Metern fängt das Seil einen ab, den Rest wird man herunter gelassen.

Überlebt haben alle außer ein paar Markierern, an dieser Stelle sei angemerkt, das ein Rotor einen Absturz aus 20 Metern überlebt eine DAM allerdings nicht.
Es gab paar Schürfwunden und auch ein paar Leute die das Gleichgewicht verloren haben und deshalb Kopfüber hinunter gelassen wurden aber es ging alles in allem ganz problemlos von statten und trotz den 50-60 Leuten die abgeseilt werden mussten auch recht flott.

Die Aussicht von dort oben war, gerade auch so früh morgens der Hammer, die Wälle haben sich noch extrem weit gezogen, das Ende hat man gar nicht gesehen.

Unten angekommen hieß es Masken auf, Socken runter. Man kann sich das jetzt vorstellen wie im Fort, im Graben nur höher und etwas breiter und wir stehen an einer Ecke. Die Ecke sollte nun von einer Drone inspiziert werden. Allerdings hat das irgendwie nicht richtig funktioniert. Also ging es halt auf Kommando um die Ecke, wo der Gegner schon wartete – die beiden anderen Fraktionen.

Im Prinzip eine massive Materialschlacht wie man sich vorstellen kann. 60 gegen 60 mit nur ein paar Büschen als Deckungen und soviel Rauch, dass man seine Hand vor den Augen nicht sieht – es war ein Typ von Enola Gay da, der zeigen wollte was es alles neues gibt. Mein Ding war es nicht, manche stehen drauf. Grundsätzlich war das Ziel es durch den Graben bis hin zum Einstiegspunkt zum Combatvillage zu schaffen. Auf dem Weg gab es mehrere Ziele, Holzrahmen mit Papier bespannt, die Vollständig zerschossen werden mussten. Wenn das geschafft wurde ging roter Rauch hoch und der Gegner hat sich etwas zurück gezogen. Interessant war das respawnen, im Graben gab es immer wieder Rote Hütchen an denen man respawnen konnte, wirklich eine gute Lösung, da der Respawn somit immer mit vorgerückt ist.

Nachdem wir das erste Stück des Grabens eingenommen haben, hieß es Barrel Socks on 20 minutes brake. Das gute war, die haben die Luft mit einem Stapler einfach mitgefahren und den Bus mit der Paint auch. Gut gelöst!

Nach auch ziemlich genau 20 Minuten ging es weiter. Der Graben ging also in ziemlich beeindruckender Umgebung weiter. Wir wussten nur, das am Ende des Grabens Leitern gab, durch die wir in Bunker vor das Combatvillage gelangen konnten. Was auf dem Weg zu erwarten war, war unbekannt. Es kam aber nichts und wir kamen an den Leitern an. Die doch recht hoch waren und in zwei dunklen Löchern in der 15 Meter hohen Mauer lehnten. Der Enola Gay Typ hat natürlich wieder alles eingenebelt. Da man mit der vollen Ausrüstung nicht durch die Löcher gepasst hat, was man wiederum erst oben angekommen bemerkt hat. Im Loch, hat es ziemlich gedauert bis alle im Bunker waren. Der Bunker war natürlich Dunkel. Als alle drin waren hieß es geflüstert über Funk, das wir kurz vor dem Combatvillage sind und der Ausgang in einem kleinen Graben ist, der rechts und links des Ausgangs ins freie führt, grüne Fraktion links, Dessert Fraktion rechts raus auf Kommando. Draußen gab es dann erst mal richtig was auf den Helm, denn der Gegner hat sich direkt um den Eingang in erhabener Stellung eingegraben. Ich denke das jeder 6-7 mal respawnen musste bis wir genügend Platz hatten um allen Man außerhalb des Bunkers in eine sichere Stellung unterzubringen. Der Gegner musste sich dann über eine Brücke, den einzigen Zugang zum Combatvillage zurück ziehen.

Etwa zwanzig Minuten haben wir dann versucht irgendwie über die Brücke zu kommen, aber es war nicht möglich. Tim hat das Spiel dann kurz unterbrochen, die Verteidiger einen Häuserreihe nach hinten versetzt und die den Angreifern gegeben. Da hat er richtig geschaltet und das Spiel wirklich angemessen angepasst.

Ab hier ging dann der richtige Häuserkampf los, den wir uns ja für die TCUK gewünscht haben.
Absolut geil. An der Stelle muss ich sagen, das man ohne 5er Teams keine Chance hatte. Man musste echt jeden Raum nach und nach Räumen, jeder muss wissen was seine Aufgabe ist und darf keinen Moment nachlassen. Statt Flashbangs hat hier gelber Rauch einen Raum geräumt. Flashbangs waren wegen der Nähe zum Ort nicht erlaubt.

Irgendwann war dann Game Over. 20 Minutes Brake.

Das zweite Spiel im Dorf war dann ein klassisches Capture the Flag 2 Fraktionen gegen 2 Fraktionen.

Das dritte und geilste Spiel an dem Tag war 3 Fraktionen gegen eine Fraktion.
Die einzelne Fraktion hatte die Aufgabe, das Hotel in der Mitte des Dorfes zu halten. Die drei anderen Fraktionen hatten die Aufgabe die darin versteckten Bomben (LED Blinklichter) zu sichern.

Am Sonntag war dann alles anders herum allerdings mit deutlich weniger Spielern, da es wohl einige Alkoholopfer gab, auch das Wetter morgens war mehr als besch… eiden. Aber es hat dann aufgehört zu regnen. Im Graben war auch vom Wind nichts zu spüren. Den Part im Dorf hat man dann auch so angepasst, dass der Gegner über die Brücke kommen konnte und das Spiel flüssiger war.

Insgesamt muss man sagen: Die Location ist absolut episch. Es gab keine Wischer. Kaum Overshooting. Das Spiel war von den Squadleadern gut geführt. Die Funkgeräte wurden übrigens nur einseitig genutzt. D.H. der Squadleader hat lediglich Anweisungen gegeben und das war auch gut so und hat super funktioniert.

Ich frage mich allerdings wie das Event wohl mit 400 bis 600 Leuten funktionieren wird.
Erstens ist das Terrain wirklich gefährlich. Wir reden hier von nicht gesicherten 25 Meter hohen Mauern, die man einfach so runter fallen kann. Treppenabgängen in dunklen Ecken die gar keine sind, sondern 10 Meter tiefe nicht gesicherte Lüftungsschächte.
Das Dorf ist mit 120 Leuten schon voll.
Die Gräben sind halt Gräben, ich fand es schon 60 gegen 60 eine reine Materialschlacht.
Tim und viele Andere findet das halt geil, Spaß macht mir das allerdings nicht.

Allerdings kann es sein, dass er das gesamte Gelände mit einplanen will und das ist ja wie gesagt riesig.

Ich weiß nicht was ich jetzt noch vergessen habe, es war jedenfalls geil und die Location sollte sich jeder mal antun. Nur ob es mit 400 Leuten sein muss, weiß ich nicht.

Leave a Comment